Wie ich meine Finanzen selber in die Hand nahm – Teil 2

Im ersten Beitrag hab ich dir erzählt, wie ich mit Geld aufgewachsen bin und welches Verhalten ich gelernt habe. In diesem Beitrag möchte ich dir nun gerne erzählen, was mich dazu bewog mein Verhalten zu ändern und wie ich aus meinem Minus auf dem Konto, ein Plus machte.

Das Thema Geld bzw. mein Kontostand war ein sehr unangenehmes für mich geworden und ich schaute eigentlich nur noch drauf, wenn ich es wirklich musste. Das ist natürlich total die falsche Strategie. Irgendwann sprach mich meine Lebensgefährtin auf meine Finanzen an und war sehr erschrocken darüber. Dies kam daher, weil sie mit ihren Finanzen ganz anders umgeht, ein anderes Verhalten gelernt und bspw. nie einen Kredit aufnehmen würde. Was eine sehr gute Idee ist, denn Dispokredite und Ratenkredite kosten Zinsen, also zusätzliches Geld. Ein Teufelskreis. Wir führten sehr intensive Gespräche darüber und einigten uns darauf, dass ich mir einen Plan überlege, wie ich dieses Problem gelöst bekomme. Als erstes lud ich mir eine App auf mein Smartphone in dem ich alle meine Ein- und Ausgaben eingeben konnte und so einen ersten Eindruck bekam, wie viele Fixkosten ich überhaupt habe und wie viel Geld jeden Monat übrig bleibt. Das Ergebnis sah eigentlich ganz gut aus. Aber wo war dann mein ganzes Geld? Ich gab es einfach aus. Sei es um Essen zu gehen, mir etwas zu gönnen oder noch so eine Kleinigkeit. Ich kaufte sie einfach sofort.

Mit der App schaffte ich es nun einen ersten Überblick über mein Geld zu haben und mein Kontostand bewegte sich monatlich, konstant in Richtung Null. Das war ein sehr schönes Gefühl.

Daher lautet mein erster Tipp für dich, wenn du auch einen Überblick über deinen Finanzen haben möchtest. Lade dir eine App herunter oder leg eine Excel-Tabelle an oder verknüpfte dein Konto mit einer App, die Kontoumsätze ausließt und analysiert oder schau, ob dein Konto schon diesen Service bietet.

– Schau dir an wie viel Geld du jeden Monat ausgibst in Fixkosten.
Darunter fallen Miete, Strom, Internet, Handy, Versicherungen, Mitgliedsbeiträge und und und
– Prüfe, ob bereits dieser Betrag dein Budget überschreitet. Wenn das so ist musst du hier dringend Verträge kündigen!
– Du hast Geld übrig? Super, dann lege davon nun jeden Monat einen Teil zur Seite. Am Besten sofort, wenn das Geld auf dein Konto kommt, dann vergisst du es nicht. Merksatz: Bezahle immer erst dich selbst!

Mein Interesse war nun geweckt. Ich informierte mich nun sehr aktiv über Geldanlagen und es fing sogar an Spaß zu machen. Welche Geldanlagen sind sinnvoll und welche Fehler sollte man eher vermeiden? Ich las Bücher über das Thema und stieg immer mehr in das Thema ein und entschied nun alles selber regeln zu wollen und es nicht mehr anderen zu überlassen. So kündigte ich auch meine Verträge für die Altersvorsorge, da diese doch sehr teuer sind und auch ein Risiko bergen. Hier hat der Staat sehr viele Regelungen in den letzten 20-30 Jahren erlassen. Da meine Rente auch erst in 30 Jahren ist, gehe ich hier ein großes Risiko ein, dass ich gar nicht weiß, welche Gesetzgebung zu diesem Zeitpunkt herrscht und welchen Einfluss das auf meine Verträge hat. Dazu werde ich aber auch zu einem anderen Zeitpunkt einen Artikel schreiben. Fakt war für mich, dass ich dieses Risiko nicht eingehen möchte und mich lieber mit Geldanlagen beschäftige, wo ich den aktuellen Stand der Gesetze und Regeln kenne und so für mich planen kann.

Da ich bereits 10 Jahre in meine Altersvorsorgepläne eingezahlt hatte, konnte ich durch die Auflösung einen 5-stelligen Betrag auf meinem Konto verbuchen. Leider musste ich davon ca. 30% Steuern an das Finanzamt zurückgeben, mit dem Sie mir die Verträge gefördert hatten. Trotzdem hatte ich nun das erste Mal in meinem Leben ein sattes Plus auf meinem Konto. Was für ein tolles Gefühl. Ich möchte damit nicht sagen, das Altersvorsorgeverträge per se schlecht sind. Sie sind für die Menschen geeignet, die sich nicht mit dem Thema beschäftigen möchten, eine komfortable Anlage suchen und bis zu ihrer Rente durcharbeiten wollen.

Welchen Mehrwert kannst du daraus für dich ziehen?
– Schaue, wie intensiv du dich mit dem Thema auseinandersetzen möchtest
– Hast du bereits Entscheidungen für deine Altersvorsorge getroffen? Wenn ja, super. Schau, ob es noch die richtige Anlage für dich ist. Wenn nein, fang ganz dringend damit an zu schauen, wie du für dein Alter vorsorgen willst. Damit kannst du auf keinen Fall zu früh anfangen.

Nun konnte mein Projekt Geldanlage endlich durchstarten. Ich setzte mir neue Ziele und überlegte welche Form nun die Richtige für mich ist.

Da ich vor Jahren eine Eigentumswohnung in Berlin gekauft hatte, und hier bald die 10-jährige Spekulationsfrist ablief, fing ich nun an mich damit auseinanderzusetzen. Dazu erzähle ich gerne mehr in meinem nächsten Beitrag.


Coach Philipp Tews ist Lauftrainer in Berlin.

Hi, ich bin Philipp. Hier schreibe ich über meine Gedanken zu Themen, die mich gerade beschäftigen. Hauptsächlich über Finanzen, Teams führen und neue Herausforderungen.

Wenn du mehr über meine Tätigkeit als Personal Trainer und Coach erfahren möchtest, besuch gerne meine Webseite.